Der Lebenslauf ist der wohl essentiellste Teil der Bewerbung, da er quasi die Visitenkarte von Kandidat*innen darstellt. Personalist*innen nutzen den CV, um sich einen Überblick über die Kompetenzen, die Ausbildung sowie den beruflichen Werdegang von Bewerber*innen zu machen – auch persönliche Daten wie Vor- und Zuname, Geburtsdatum, Anschrift und Kontaktdaten werden im CV angegeben. Doch sollten Mütter und Väter eine Angabe darüber machen, ob sie Kinder haben, oder nicht?
Die Entscheidung, die eigene familiäre Situation im Lebenslauf anzugeben, ist eine individuelle – natürlich darf man im CV keine falschen Angaben machen, der eigene Familienstand muss jedoch nicht angegeben werden. Die Information ist privat und jede Mutter und jeder Vater muss für sich persönlich entscheiden, ob sie*er die Angabe im Lebenslauf machen möchte, oder nicht.
Natürlich sollen und dürfen Arbeitgeber keine Entscheidungen aufgrund des Familienstandes treffen. Dennoch wissen wir als Personalberatung, dass das, bewusst oder unbewusst, manchmal doch eine Rolle spielen kann. Deshalb haben wir die aus unserer Sicht wichtigsten Gründe für bzw. gegen die Anführung von Kindern im Lebenslauf zusammengefasst.
3 Gründe gegen die Angabe:
- Sie wirken betreffend Überstunden unflexibel.
- Sie schüren eventuell Angst vor Ausfallzeiten.
- Im schlimmsten Fall riskieren Sie damit, diskriminiert zu werden.
3 Gründe für die Angabe:
- Sie signalisieren, dass Sie nichts zu verbergen haben.
- Sie senken aus Sicht des*der Arbeitgeber*in eher das „Risiko“, sich als Mann bald Elternzeit zu nehmen bzw. als Frau bald schwanger zu werden.
- Sie wirken eher ortsgebunden und interessiert an langfristigen Beschäftigungsverhältnissen.
Die Antwort auf die Frage, ob Kinder im Lebenslauf erwähnt werden sollen, lässt sich demnach nicht eindeutig beantworten und bleibt eine individuelle Entscheidung. Manche Bewerber*innen fürchten vielleicht eine Benachteiligung im Bewerbungsprozess, wenn sie ihre Kinder angeben. Wir wissen aber aus eigener Erfahrung, dass Kinder fallweise logistische Höchstleistungen verlangen, was einen Rückschluss auf Kompetenzen zuließe.
Der Familienstand oder die Kinder allein sagen jedoch nichts über die eigene Arbeitsleistung oder die eigene Flexibilität aus – die individuellen Kompetenzen und Erfahrungen müssen natürlich im Gespräch hinterfragt werden. Spätestens im persönlichen Interview empfehlen wir, eine ehrliche Angabe über Ihren Nachwuchs zu machen, sollten Sie danach gefragt werden. Doch auch im Bewerbungsgespräch ist diese Angabe nicht verpflichtend und Sie müssen Ihre Kindersituation nicht kommentieren. Sinnvoll ist es dennoch, sich frühzeitig damit zu befassen, wie Sie auf eine entsprechende Nachfrage am besten reagieren können.
Wenn Sie die Angabe über Ihre Kinder im Lebenslauf machen möchten, sollten Sie diese am Ende Ihrer persönlichen Daten angeben. Oftmals werden Familienstand und Kinderanzahl gemeinsam angegeben. Folgende Formulierungen sind dabei üblich: Familienstand: ledig, keine Kinder / verheiratet, 1 Kind (12 Jahre) / geschieden, 2 Kinder (2 und 4 Jahre) / verheiratet, keine Kinder.
Iventa-Tipp: Wenn Sie sich dafür entscheiden, Ihre Kinder im CV anzugeben, dann am besten inkl. Alter/Geburtsjahr und den Hinweis, dass die Betreuung gesichert bzw. geregelt ist – so signalisieren Sie, dass es kein Hindernis gibt!