Wenn die Tage wieder kürzer werden und die Arbeitstage länger scheinen, bereitet sich die gesamte Organisation auf die Zielgerade des laufenden Kalenderjahres vor. Bevor man dieses Jahr jedoch hinter sich lassen kann, gibt es – wie jedes Jahr zu dieser Zeit – einen Fixpunkt, der bereits vor Monaten vereinbart wurde. Ein Fixpunkt, der sich neben dem allseits beliebten Betriebsausflug – fast schon unsichtbar – in die bestehende Organisationskultur integriert hat: die traditionelle Weihnachtsfeier!
An diesem Abend versammelt sich die gesamte Organisation in prächtiger Abendkleidung in freudiger Erwartung eines würdevollen Abends. Kaum einer lässt sich die Gelegenheit entgehen, wenn der Geschäftsführer endlich die Highlights des vergangenen Jahres reflektiert oder aber sogar ein Blitzlicht der möglichen Zukunft zum Besten gibt. Und wen dies nicht interessiert, für den gibt es noch immer ein herrliches Buffet, und das eine oder andere Getränk mit Kollegen/-innen. Von Arbeit ist an diesem Abend keine Spur – und das ist auch gut so.
Spiegel der Organisationskultur
Kaum ein Artefakt gibt so viel Aufschluss über die Organisationskultur wie diese unternehmerische Feierlichkeit. Gleichzeitig birgt dieses Instrument eine Riesenchance, um bestehende Strukturen und Muster zu verändern und der Kultur neue inspirierende Impulse zu widmen. Markante Indikatoren für Artefakte der Kultur bestechen vor allem durch Regelmäßigkeit, sich wiederholende Muster und Beständigkeit. Gerade an diesen festen Säulen sollte man ansetzen, wenn man Veränderung spürbar und glaubhaft machen möchte.
Beispiel 1: Die jährliche Ansprache der GF
Nur selten ergibt sich die Möglichkeit, tatsächlich jedes Mitglied der Organisation in entspannter und natürlicher Atmosphäre zur selben Zeit am selben Ort zu adressieren. Die Stimmungslage, welche an diesem Abend vorherrscht, resultiert natürlich aus den Geschehnissen des vergangenen ausklingenden Jahres. Eine Tatsache, die es gründlich zu erkunden gilt. Wer das Publikum erreichen möchte, sollte wissen, wo man es am besten abholt. Zeitpunkt und Inhalt sind wesentliche Erfolgsfaktoren, die es hier zu berücksichtigen gilt. Inhalte sollen so gewählt sein, dass sie so nah wie möglich am Berufsleben der Mitarbeiter und ebenso an den Unternehmenswerten ausgerichtet sind. Als Personaler tut man sein Gutes, der Unternehmensspitze hierbei sein Probe-Ohr zu leihen oder ihn beim Texten zu unterstützen.
Beispiel 2: Stärkung der Arbeitgeber-Marke
Die Weihnachtsfeier dient vor allem zu dieser Zeit als beliebter Unterhaltungsstoff unter Freunden, Kollegen und Bekannten. Wenn man danach strebt, als sehr guter Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, sollte man die Weihnachtsfeier als Aushängeschild keinesfalls unterschätzen. Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte – denken Sie daher auch daran, dieses schöne Ereignis zu dokumentieren.
Beispiel 3: Gewohnte Muster durchbrechen
Nutzen Sie den Überraschungseffekt und versetzen Sie Mitarbeiter ins Staunen, indem Sie diesen Anlass bewusst nutzen, um Veränderung spürbar zu machen. Seien Sie kreativ in der Programmgestaltung. Es kann eine Feier wie jedes Jahr werden, aber auch ein unvergessliches Event. Die Befähigung, dies zu beeinflussen, liegt in Ihrer Hand. Welche kleinen Dinge könnten Großes bewirken?
In diesem Sinne – wünschen wir Ihnen eine fröhliche Weihnacht(s-Feier) und ein anderes neues Jahr!